Bevor du mit dem Gerüstbau beginnst, führe eine gründliche Baustellenbegehung durch. Schau dir den Einsatzort genau an:
Gibt es besondere Gefahren in der Umgebung? Beispiele: nahe Freileitungen (Stromleitungen), an denen Mindestabstände einzuhalten sind, vorbeifahrender Verkehr, Arbeiten in großer Höhe über Wasser oder Maschinen etc. Falls ja, sind spezielle Maßnahmen nötig (z.B. Abschaltung von Strom, Straßensperrung, Absperrungen).
Prüfe, ob der Bereich, in dem das Gerüst stehen soll, frei von Hindernissen und Gefahrenquellen ist. Entferne loses Material am Boden, decke Schächte oder Gruben ab und sorge für ausreichend Platz zum Arbeiten.
Untergrundprüfung: Kontrolliere den Boden bzw. Untergrund, wo das Gerüst aufgebaut wird, auf Tragfähigkeit. Der Aufstellort muss eben und tragfähig sein. Achte auf mögliche Schwachstellen im Untergrund, z.B. Schächte, Kanäle, Zisternen oder aufgeweichten Boden – solche Hohlräume oder instabiler Grund können das Gerüst später einsinken oder umstürzen lassen. Falls nötig, verbessere die Tragfähigkeit durch lastverteilende Unterlagen (z.B. Bohlen, Stahlplatten) unter den Gerüstfüßen. Bei unebenem oder geneigtem Untergrund verwende verstellbare Fußspindeln und lege Bohlen so unter, dass jeder Gerüstfuß absolut horizontal und stabil aufsitzt. Nie improvisieren: Benutze keine losen Baustoffe wie Ziegelsteine als Unterlage – solche provisorischen Unterbauten sind verboten, weil sie wegkippen oder zerbrechen können. Stelle das Gerüst immer auf die dafür vorgesehenen Basiselemente (Fußspindeln mit Lastverteilung) und nie direkt mit dem Rahmen oder Rohr auf den Boden.
Kläre vorab mit der Bauleitung oder dem Kunden, welche Anforderungen es speziell gibt. In Industriebetrieben oder z.B. Zementwerken gelten oft zusätzliche Regeln: Eventuell brauchst du besondere Ausweise, eine Sicherheitsunterweisung des Werks, oder es gibt Verbotszonen.
Erkundige dich: Kundenanforderungen sind immer zu beachten. Wenn z.B. in einer Chemieanlage Ex-Schutz gilt, musst du funkenfreie Werkzeuge verwenden; in einem Zementwerk ist vielleicht Atemschutz wegen Staub vorgeschrieben. Plane die Gerüstarbeiten so, dass sie mit anderen Gewerken koordiniert sind – vermeide, dass unter euch gearbeitet wird, oder dass ihr mit euren Arbeiten andere behindert.